Das hier ist das Paradies "Das hier ist das Paradies" sagt uns überschwänglich ein junger Gast zum Abschluss der 4. Pforzheimer Vesperkirche. Andere verabschieden sich mit herzlichen Dankesworten, mit "Gott schütze Sie", manche mit Tränen in den Augen Es fällt schwer, sie gehen zu lassen. Vier Wochen lang haben wir miteinander das "Fest" Vesperkirche gefeiert - in schöner und harmonischer Gemeinschaft. Nun gehen sie heim und zurück in die Einsamkeit ihrer Kleinstwohnungen, in das bescheidene Leben mit kleinen Renten, in Arbeitslosigkeit, in den Alltag der erschöpften Alleinerziehenden, in die Perspektivenlosigkeit durch psychische Erkrankung oder Sucht und die Kinder zumeist in ein unbehütetes Zuhause. | |
Viele Gedanken gehen uns durch den Kopf am Ende einer Vesperkirche. Hat unsere Arbeit uns verändert, etwas bewirkt? " Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen" war unser biblisches Leitwort für die Vesperkirche 2003. Über 300 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben versucht, dieses Wort mit Leben zu erfüllen. Großzügige Geld- und Sachspenden aus der Bevölkerung der Stadt und des Enzkreises haben das Projekt finanziell ermöglicht. Allein diese beiden "Fakten" zeigen, dass Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft denen beistehen möchten, die Hilfe nötig haben. Sie brauchen allerdings das Vertrauen, dass ihre Unterstützung direkt ankommt. Das kann die Vesperkirche gewährleisten und so öffnet sie Herzen und Hände für die Bedürftigen unter uns und setzt eine große Welle der Hilfsbereitschaft in Gang, die wir täglich vielfältig erfahren - vom selbstgebackenen Kuchen bis zum anonymen vorbeigebrachten Umschlag für unseren Spendentopf. Sicher, das Leben unserer Gäste können wir durch die Vesperkirche dauerhaft nicht verändern, aber wir können es in den schwierigen Wintermonaten ein wenig heller, würdiger, freundlicher und hoffnungsvoller machen. Und das ist allen Mitarbeitern genug!
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